Nichts ist mehr, wie es mal war. Unser Leben wurde von einem Tag auf den anderen umgekrempelt. Dinge, die bisher selbstverständlich waren, sind plötzlich verboten worden. Dadurch sind viele Unsicherheiten, Ängste und Ohnmacht an die Oberfläche gekommen. Mir ist es wichtig, etwas weitergeben zu können, was jede und jeder selber zu Hause machen kann, um sich nicht von den Gefühlen übermannen zu lassen, sondern zurück in die eigene Kraft zu kommen. Es sind 2 kleine Übungen, die Erleichterung bringen und nur ein paar Minuten benötigen.
Angst, Unsicherheit, Ohnmacht sind Gefühle, die zu uns gehören. Sie wollen gehört werden. Verdrängen und davonlaufen ist keine gute Idee. Denn dies funktioniert nur kurzfristig und sie kommen zurück. Viel wichtiger ist, sie anzunehmen. Durch die Bejahung dieser Gefühle nehmen sie ab und/oder verändern sich. Folgend die 2 einfachen Übungen.
- Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit. Sitzen Sie sich gemütlich auf einen Stuhl/Sofa und machen Sie es sich bequem. Lassen Sie das negative Gefühl zu. Spüren Sie dieses und beobachten es. Wo im Körper ist es? Fühlt es sich eng, weit an? Hell, dunkel? Lebendig, starr? Sagen Sie nun ja zu Ihrem Gefühl. «Ja, Du darfst jetzt da sein. Ja, es ist in Ordnung, wenn Du da bist. Ja, ich habe Angst… Ja, ich bin wütend, zornig… Ja, ich fühle mich ohnmächtig.» Etc. Beobachten Sie nun Ihr Gefühl, beobachten Sie, wie es sich verändert.
- Beginnen Sie wie oben beschrieben. Wenn das negative Gefühl zu stark wird, dann stellen Sie einen (zusätzlichen) Stuhl in 1 – 2 Meter Entfernung hin. Laden Sie anschliessend das Gefühl ein, auf diesem Stuhl Platz zu nehmen. Beobachten Sie nun Ihr Gefühl. Wie sieht es aus? Welche Form hat es? Ist es farbig oder uni? Gross oder klein? Sagen Sie nun ja zu Ihrem Gefühl, das auf dem Stuhl sitzt. «Ja, ich sehe Dich. Du darfst jetzt da sein. Ja, es ist in Ordnung, wenn Du da bist.» Nun verändern Sie die Grösse des Gefühls auf dem Stuhl, dass es die angemessene Grösse hat (auf Augenhöhe mit ihm) und verändern Sie es weiter, dass es attraktiver wird z.B. farbiger, lebendiger. Lassen Sie ihre Fantasie spielen und beenden Sie die Veränderung, sobald sich Ihr Gegenüber auf dem Stuhl stimmig anfühlt. Nehmen Sie das Gefühl wieder zurück in Ihren Körper und beobachten Sie nun, wie Sie neu über das Gefühl denken.
Durch die Bejahung der negativen Gefühle nehmen Sie gewöhnlich an Intensität ab. Durch das Beobachten dieser Gefühle tauchen oft Informationen, Antworten und auch Lösungen auf. Diese Übungen können Sie grundsätzlich mit negativen Gefühlen durchführen. Lassen Sie sich überraschen, wie sich die Gefühle verändern und wie Sie diese zukünftig erleben.